Nachruf auf Prof. Dr. Renate Oxenknecht-Witzsch

 

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer des Rechts an Fachhochschulen/Fachbereichen des Sozialwesens in der Bundesrepublik Deutschland (BAGHR e.V.) trauert um


Prof. Dr. Renate Oxenknecht-Witzsch

 

die am 27.11.2022 im Alter von 69 Jahren verstorben ist.

(mit freundlicher Genehmigung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt)

Prof. Dr. Renate Oxenknecht-Witzsch (em. Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) war seit der Vereinsgründung der BAGHR im Jahr 2000 20 Jahre lang die Vorsitzende des BAGHR e.V. Ihrem von hohem Verantwortungsbewusstsein geprägten, ausdauernden und ebenso kompetenten wie zeitintensivem Engagement ist es zu verdanken, dass die BAGHR sich als Forum der kollegialen rechtswissenschaftlichen Fortbildung und des wissenschaftlichen, didaktischen und rechtspolitischen Austausches in den verschiedenen für das Sozialwesen relevanten Rechtsgebieten profilieren konnte.

Dabei waren Prof. Dr. Renate Oxenknecht-Witzsch, die sich nicht nur als Lehrende und Wissenschaftlerin für Gerechtigkeit und Verantwortung in der globalen Gesellschaft einsetzte, die Auslandstagungen der BAGHR, die einen Einblick in die Rechtspraxis und Rechtspolitik der Gastländer und den kollegialen Austausch mit den Kolleg:innen aus den gastgebenden Hochschulen ermöglichten, ein besonderes Anliegen. Über die von ihr – auch noch im Ruhestand - maßgeblich vorangebrachte Erarbeitung und Diskussion der Standards der rechtswissenschaftlichen Ausbildung in sozialen Studiengängen (Curriculum Recht) konnte die BAGHR auch in den Professionsdiskurs der Sozialen Arbeit hineinwirken.


Ihr fachlicher Schwerpunkt lag im kirchlichen Arbeitsrecht, dem sie als Begründerin und Herausgeberin der juristischen Zeitschrift „ZMV - Die Mitarbeitervertretung“ und durch die Leitung einer renommierten jährlichen Fachtagung zu einer weit über die Einrichtungen der evangelischen und der katholischen Kirche hinausgehenden Sichtbarkeit verhalf. Als Professorin an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt hat sie in ihrer Lehre ein sehr breites Spektrum des sozialen Rechts abgedeckt und sich darüber hinaus in der Selbstverwaltung ihrer Universität u.a. als Dekanin ihrer Fakultät und als Mitglied des akademischen Senats engagiert.


Prof. Dr. Renate Oxenknecht-Witzsch war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die ebenso durch ihre fachliche Kompetenz, ihre wertebasierte Grundhaltung und ihr professionelles Engagement beeindruckte wie durch ihre Mitmenschlichkeit und Zugewandtheit. Die BAGHR wird sie in ihrer Mitte sehr vermissen und sie in dankbarer Erinnerung behalten.


Vorstand des BAGHR e.V.

Prof. Dr. Ute Kötter (HAW München)

Prof. Dr. Arne von Boetticher (FH Potsdam)

Prof. Dr.Ingo Palsherm  (TH Nürnberg)

 

 

Organisation

Wer ist der Verein?

Die BAGHR vereinigt Professorinnen und Professoren, die die Rechtswissenschaft an den Hochschulen und Fachbereichen des Sozialwesens in Lehre und Forschung vertreten.

Sie wurde 1970 gegründet; im Januar 2000 hat sie sich die Rechtsform eines eingetragenen Vereins gegeben. Sitz des Vereins ist Eichstätt.

 

Vorstand

Prof. Dr. jur. Ute Kötter,

Hochschule München,

Vorsitzende

 

Prof. Dr. jur. Ingo Palsherm, Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, stellvertretender Vorsitzender

Prof. Dr.  jur. Arne von Boetticher, Fachhochschule Potsdam, stellvertretender Vorsitzender


Ziel des Vereins

Zweck des Vereins ist es, die Rechtswissenschaft an den Hochschulen und Fachbereichen des Sozialwesens in Lehre und Forschung zu fördern und zu entwickeln. Als seine Aufgabe sieht er die Gewährleistung der erforderlichen Standards in den verschiedenen Rechtsdisziplinen an den Hochschulen und Fachbereichen des Sozialwesens. Die Mitglieder vertreten diese Standards in der Öffentlichkeit ihrer Hochschulen.

Veranstaltungen

Die BAGHR veranstaltet mindestens dreimal jährlich eine Fachtagung zu fachspezifischen Themen der Rechtsentwicklung im Bereich der Lehre, Forschung und Praxis unter Einschluss von Fragen der Hochschul- und Berufspolitik sowie zum Austausch unter den Mitgliedern. Die Tagungen finden an jeweils unterschiedlichen Hochschulorten statt, alle zwei Jahre auch im Ausland.

Zur Geschichte

Die Bundesarbeitsgemeinschaft wurde bereits im Jahre 1970 gegründet und 30 Jahre lang vom damaligen Rektor der Evangelischen Fachhochschule Berlin, Professor Dieter Peter Weber, geleitet. Mitbegründer waren Prof. Dr. Sigmund Gastiger, Kath. Fachhochschule Freiburg, und Prof. Simon Hundmeyer, Kath. Stiftungsfachhochschule München. Die Geschäftsführung der Bundesarbeitsgemeinschaft wurde von Anfang an bis zum Jahr 2000 von Frau Heidemarie Kirschnik-Weber wahrgenommen. Nach dem Rückzug von Prof. Weber aus dem aktiven Berufsleben sollte eine institutionelle Lösung mit Rechtsträgerschaft geschaffen werden. Am 22. Januar 2000 hat sich die BAGHR in Berlin mit 38 Gründungsmitgliedern als Verein konstituiert. Der Verein BAGHR e.V. hat inzwischen über 100 Mitglieder.

 

Der Gründung vorausgegangen war am 21. Januar 2000 eine Tagung zum Thema "Soziales Recht und soziale Gerechtigkeit" im Senatssaal der Humboldt-Universität Berlin. Für seine Verdienste um die Bundesarbeitsgemeinschaft der Hochschullehrer des Rechts an Fachhochschulen Fachbereichen des Sozialwesens in der Bundesrepublik Deutschland wurde Prof. Dieter Peter Weber mit dem Buch "Recht sozial — Rechtsfragen der sozialen Arbeit" geehrt.